1935 stellte Trix die erste H0-Modelleisenbahn auf der Leipziger Frühjahrsmesse vor; ein paar Monate, bevor Märklin bei H0 folgte. Damals fuhren Trix-Express-Züge noch auf Gleisen mit Bakelitkörper.
Seitdem über die ganzen Jahre geblieben sind hohe Schienenprofile, große Spurkränze, ein deutlich sichtbarer Mittelleiter, überwiegend verkürzte Silberlinge und D-Zug-Wagen, Lokomotiven mit bescheidenem Langsam-Fahrverhalten (abgesehen von den neuesten Modellen der letzten Jahre), alles Dinge, die heutigen Modelleisenbahnern die Haare (sofern vorhanden) zu Berge stehen lassen. Märklin H0 sah bis in die 1960er-Jahre im Prinzip auch noch so aus, hat sich aber stark weiterentwickelt, während Trix Express weiter nahezu stagnierte. Ja, aus Gleisen mit Pappschwellen wurden solche mit Kunststoffschwellen, und einige modernere Lokmodelle kamen auch noch auf den Markt.
Aber mit der Digitalisierung der Modelleisenbahnen wurde der Hauptvorteil von Trix Express, wegen der voneinander isolierten Schienen und des Mittelleiters zwei Züge auf einem Gleis unabhängig voneinander fahren lassen zu können, bedeutungslos. Heute muss man schon echter Fan sein, um Trix Express die Treue zu halten; insbesondere, da man auf gebrauchte Ware und Umbauten von anderen Herstellern angewiesen ist. Neue Modelle gibt es zum Glück auch noch, aber sehr, sehr reduziert.
Einen großen Pluspunkt weist Trix Express allerdings auf. Es
ist ein sehr zuverlässiges und robustes System. Nicht zuletzt
deshalb sind in manchen Bahnhöfen schon seit Jahrzehnten
immer noch Trix-Express-Schauanlagen im unbedienten Automatikbetrieb
im Einsatz wie hier im Duisburger Hbf.
Große Spurkränze und Schleifer zur Stromabnahme sehen
sicher nicht so gut aus, beugen aber wohl doch Entgleisungen und
plötzlichem Stehenbleiben aufgrund von Strommangel vor. Wichtig,
wenn niemand vor Ort gleich eingreifen kann!
So fing beim Autor vor einigen Jahrzehnten alles an,
mit dem "Adler" und einigen Güterwagen.
Später kam eine 24 058 mit zwei "Donnerbüchsen" hinzu.
"Donnerbüchsen" waren beim Vorbild zweiachsige Personenwagen
ohne Geräusch- dämmung, welche die Deutsche Reichsbahn in den
1920er Jahren bauen ließ.
Erster Neustart mit Trix Express Mitte der 1990er-Jahre und dem damals
vorhandenen Material.
Ein nie realisierter Gleisplan für den zweiten Neustart ca. 10 Jahre
später; der Gleisplan war jedoch Inspiration für die heutige Anlage.
Der (fast) aktuelle Gleisplan mit den Bahnhöfen Langenthal und
Steinbach sowie den Haltepunkten Unterneudorf und Holzmühle.
Die Strecke zum Endbahnhof Steinbach muss um einen Heizkörper
herumgeführt werden. Einen verdeckten Schattenbahnhof sollte
es nicht geben, dafür ist der Pseudobahnhof oben optisch etwas
abgetrennt.
Die alternden Doppelkreuzungsweichen (DKWs) sind im Laufe der Jahre zu Sorgenkindern geworden, so dass gegenüber dem oben gezeigten Gleisplan zwei DKWs bereits ausgebaut und durch normale Weichen so weit als möglich ersetzt worden sind. Zwei weitere DKWs bekamen eine zusätzlich gelegte und bei Geradeausfahrt extern eingeschaltete Stromzuführung für die kurzen geraden Schienenstücke im Bereich des Herzstücks, da deren interne Stromversorgung durch Brüche unterhalb der DKWs nicht mehr sicher gegeben ist.
Nach dem zweiten Neustart wurde die Anlage viele Jahre lang analog betrieben, wobei für den Fahrbetrieb Regler mit Impulsbreitensteuerung verwendet wurden, was Rangieren und langsames Fahren erleichtert hatte. Inzwischen ist der Fahrbetrieb digitalisiert, und auch eine Reihe älterer Trix-Express-Fahrzeuge ist mit einem Decoder ausgestattet worden. Ausnahmen bilden Modelle, bei denen der Autor es als Sakrileg betrachtet hätte, so in das Innere einzugreifen.
Aufgrund der umfangreichen Digitalisierung des Fahrbetriebs sind beide Außenschienen elektrisch leitend verbunden. Jedoch kann die ganze Anlage von Digital- auf Analogbetrieb umgeschaltet werden, um auch analoge Fahrzeuge einsetzen zu können. Daher wurden die abschaltbaren Gleise beibehalten.
Hier ist die linke Hälfte des linken Anlagenflügels mit
dem Haltepunkt Unterneudorf abgebildet.
Rechts im Bild zu sehen ist der mit dem zweiten Neustart 2005
entstandene Bahnhof Langenthal, am linken Rand zu erkennen ist der
Pseudobahnhof mit abgestellten Zügen.
Der schmale rechte Anlagenflügel enthält den Endbahnhof
Steinbach.
Trix-Express-Starlok in Kinderträumen war 01 001. Als kleiner
Junge stand der Autor selbst einmal in Hamburg Hbf auf dem Bahnsteig
neben einer 01. Ob es eine 01 der DR war, die einen Interzonenzug
nach Hamburg gebracht hatte, oder eine DB-Lok für den nächsten
D-Zug nach Westerland, gibt die Erinnerung nicht mehr her. Jedenfalls
ist eine 01 eine stattliche Erscheinung.
Weitere Anlagenfotos finden sich in der Rubrik Bild des Monats.